Allmählich kennen wir das ja schon, die EU erlässt immer mehr Verbote für ihre Mitgliedsländer, besonders wenn es um Umweltverschmutzung geht werden viele Dinge, die vorher Jahrzehnte lang selbstverständlich waren auf einmal unzulässig und somit verboten.
Beispiel Auto: ohne die passende Umweltplakette darf man heutzutage mit einem Auto älteren Fabrikats nicht mehr in Innenstädte und andere so genannte „Grüne Zonen“ einfahren. Das mag einige Einwohner der EU betreffen, die sich in den letzten Jahren keine neuere Karosse geleistet haben und, aus welchem Grund auch immer, in solche Zonen einfahren müssen, das Verbot, dass nun vor der Tür der Haushalte wartet, betrifft allerdings weit mehr Menschen. Die gute alte Glühbirne, die seit Jahrhunderten nicht nur den europäischen Haushalten Licht im Dunkeln spendet soll verboten werden und in ein paar Jahren sollen nur noch Energiesparlampen im Sockel aller Arten von Lampen stecken.
Glühbirnenverbot
Wieso aber genau verbietet die Regierung die Glühbirne? Wieso das Verbot von älteren Autotypen in bestimmten Zonen erlassen wurde leuchtet eindeutig ein; durch die hohe Feinstaubbelastung die durch die alten Karossen hervorgerufen wird entsteht eine enorm schlechte Luftqualität, doch was ist das Problem, das die EU Regierung mit den kleinen Lichtspendern hat?
Vom Grund der Misere
Die Glühbirne ist die selbe und das seit über 100 Jahren, genauer: seit Thomas Edison sie im Jahre 1880 erfand. Nun könnte man sagen, dass diese altbewährte Lichtquelle perfekt ist. Ist sie wohl auch, bis auf den gravierenden Nachteil, der sie nun ihr Leben in europäischen Haushalten kosten wird: die konventionelle Glühbirne verbraucht zu viel Strom. Strom, der erst aufwändig in Kraftwerken erzeugt werden muss und so wieder Energie kostet.
Bereits an den hohen Strompreisen der vergangenen Monate wollten uns die Stromanbieter, so scheint es, rügen und die Regierung hoffte darauf, dass uns allen sprichwörtlich ein Licht aufgeht, aber ein etwas stromsparenderes. Dass der Verbraucher beim Blick auf die hohe Stromrechnung am Ende des Monats eher an den PC oder den Flatscreen TV als Stromfresser denkt, und nicht an die kleine unscheinbare Glühbirne, das wurde nicht miteinkalkuliert.
Aus dieser Grafik ist ersichtlich, wie sich die Erzeugung von Strom in Deutschland über den Zeitraum von 100 Jahren hin entwickelt hat. Analog dazu stieg der Bruttostrombedarf (insgesamt) bis 2009 auf 582,0 TWh.
Doch wenn man sich einmal genauer mit den Verbrauchszahlen der einzelnen Geräte beschäftigt, kann einem schon ein wenig schwindelig werden; ein PC Bildschirm verbraucht circa 40 Watt wohingegen die Glühbirne gleich mit dem doppelten Verbrauch die Rechnung in die Höhe schießen lässt. Ein Grund dafür mag sein, dass eine Glühbirne von 100% Energie nur magere 5% in nutzbares Licht umwandelt, die restlichen 95% wandern quasi als Wärmeabstrahlung ins Leere, was man als Verbraucher spätestens dann merkt, wenn man kurz nach dem Abschalten einer Lichtquelle versucht, die Birne anzufassen. Allerdings mag der gewitzte Bürger wohl richtig denken, dass die Wärme der Glühbirne im Winter noch gut genutzt wäre, den Großteil des Jahres aber kann man nichts mit der ungewollten Miniheizung anfangen.
Trotz dieses offensichtlichen Nachteils stärkt die EU Bevölkerung der Glühbirne nach wie vor den Rücken.
Foto: Stromerzeugung in Deutschland – Urheber Markus Schweiss